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Alze(y), die heimliche Hauptstadt Rheinhessens

Hun er gewisst, wie schee des Alze is?

Die Stadt an der Selz ist ein echtes Juwel, das es in sich hat. Ich war da unterwegs, weil ich ein Motiv für Alzey auf dem Zettel hatte und habe öfter mal gestaunt. Das Markanteste ist für mich das schöne Schloss, dass in einem sehr guten Zustand, das Amtsgericht, ein Internat und eine Malschule in seinen Mauern beherbergt. Im Schlosshof finden öfter Konzerte und Events statt.

In der Stadt finden sich viele historische Gebäude in jeglichem Zustand, man kann noch viele kleine Geschäfte besuchen (sogar einen Schuster), es stehen auf den Marktplätzen Kunst und Stühle versammelt mit Gastronomie und Vinotheken. Marktplätze in Mehrzahl, denn es gibt den Ross-, den Fisch- und den Obermarkt. Auch dass Relikte aus alter Zeit und ein Zeichen für die Wichtigkeit der Stadt schon zu alten Zeiten. Kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster überraschen einem beim Rundgang, die Nikolaikirche (Rheinhessendom), Reste der alten Stadtmauer und, nicht zu vergessen, das schöne Museum. Dort kann man kostenlos eine zauberhafte Ausstellung auf drei Etagen besuchen und eine Zeitreise durch die Region machen, von der Urzeit, den Römern, dem Mittelalter bis in die junge Geschichte. Das hat auch den Kindern und Jugendlichen Spaß gemacht, die ich dort antraf und ich war sehr beeindruckt von den aussagekräftigen Exponaten.

Was bei meiner Exkursion rauskam ist ein Wimmelbild geworden, das ich euch hier vorstellen möchte:

Natürlich ist Alzey und der Wein ein großes Thema. Im Museum  findet aktuell eine Sonderausstellung für Georg Scheu statt, der "Erfinder" der Scheurebe. Alzey ist umgeben von Weinbergen, die die Römer schon zu schätzen wussten (super Klima!).  Im Bild habe ich der weißen Scheurebe einen umrahmenden Platz gelassen und eine Weinflasche als Platzhalter für all die guten Tropfen aus der Region.

Seekuh in Alzey? Ja, sie is aach vun do! Die Alzeyer Seekuh stammt aus einem Fund aus dem Sand von Alzey-Weinheim. Vor 30 Mio. Jahren war das nämlich mal Meer bei uns und die Seekuh lebte in den Seegraswiesen in Flachmeerablagerungen des Mainzer Beckens. Die Seekuh heißt übrigens Elsa und das Original befindet sich im Deutschen Museum in München. Im Museum Alzey ist eine Kopie zu sehen und dazu gibt es alle Antworten auf die Fragen, die bei euch gerade so aufkommen.

Zeitsprung: die Römer in "Vicus Altiaiensium"

Sie haben ja die ganze Region sehr in ihr Herz geschlossen. Alzey war schon eine Siedlung der ansässigen Kelten. Für die Römer war Alzey Wohnort, Marktfleck (durch seine günstige Verkehrslage), Kornkammer, Garten, Weinlieferant und Kurstadt. So allerhand Funde sind im Museum (Steinhalle) ausgestellt . Außerdem gibt es in Alzey ein Römerfest . Dran bleiben!

Volker von Alzey. Ein Rittersmann der auch sehr musikalisch war. Eine Sagengestalt aus dem berühmten Nibelungenlied, war er Spielmann am Hof der Burgunder in Worms mit seinem Stammsitz in Alzey. Er spielte die Fidel zu seinem Gesang, die jetzt, zusammen mit einem Löwen das Wappen der Stadt ziert. Falls ihr ihn sucht, er schläft noch im Zimmer mit Balkon, sein Schwert hängt zum Lüften an der Schlossmauer. Der Drache wacht über alles und macht Sigfried unverwundbar...fast.

Alzey im Mittelalter hilt Markt. Seit 1985 steht auf dem Rossmarkt eine Skulptur mit Brunnen von dem Neustädter Künstler Professor Gernot Rumpf. Es stellt das Ross des Volker von Alzey dar, das übrigens Max heißt und am Sattel die Fidel und das Schwert des Sängers hat. Die Skulptur ist aus Bronze und man kann wunderbar aufsteigen auf den Rücken von Max und es bietet einen tollen Rahmen zum Posieren. Kinder lieben es besonders!

Tja, ich hör da mal auf, denn das wird ein Fass ohne Boden, denn es gäbe noch so viel zu erzählen. Ich lasse einfach mal mein neues Motiv sprechen, dass es ab sofort als XL Postkarte im Shop , analog im Laden und in den regionalen Verkaufsstellen gibt. Ich kann euch nur empfehlen mal einen Ausflug nach Alzey zu machen und, wenn ihr aus der Region seid, dann tut mal so, als wäret ihr Touristen, das hilft!

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